letztes Update: 16.06.2019



Recht ausgiebiger Ersteindruck des Audi e-tron. Vergleich vom Tesla Model X 100D - Fahrer

FAZIT: Wenn man Tesla nicht kennen würde, wäre der e-tron eine ganz tolle Innovation. Qualitativ hochwertig, superleise, komfortabel, guter Antrieb. Leider aerodynamisch
suboptimal, zu hoher Verbrauch (sogar höher als beim deutlich grösseren Tesla Model X). Rekuperation deutlich zahmer als bei Tesla (obwohl ich an sich anderes gelesen hatte;
vermutlich fehlt da nur ein Software-Update auf dem Auto). Nach wie vor fragwürdige Ladeinfrastruktur. Wer aber keinen Ami kaufen kann oder will, kann mit dem e-tron richtig
glücklich werden. Der direkte Umstieg in einen nagelnauen Q8 zeigte, wie nervig Verbrenner sind - alleine, bis sie endlich auf Drehzahl / Drehmoment kommen, und die Automatik sich 0,7 Sekunden überlegt, welchen Gang sie einlegen soll, dann einen herunterschaltet, probiert (nix wars), noch einen runterschaltet, bis dann endlich der
erwartete Vortrieb stattfindet. Der e-tron ist da bereits 30m weiter. Wer ohne Probleme und sicherer Ladeinfrastruktur quer durch Europa fahren will, kommt auch 2019 nicht
an Tesla vorbei. Der e-tron gefällt mir aber besser als ich erwartet hätte. Vieles gut gemacht, Audi! Als Model X100D-Fahrer wäre ein Umstieg jedoch völlig absurd.

Zunächst: Ein dickes DANKE an CR, ohne den dieser Test nicht möglich gewesen wäre!

Der e-tron fühlt sich sehr ähnlich an wie der kurz zuvor gefahrene Q8, jedoch DEUTLICH kleiner als das Tesla Model X. Dieses spielt meines Erachtens mindestens 0,5-1 Klasse höher als der e-tron. Dies muss man für alle weiteren Aussagen immer berücksichtigen.


Nicht tragisch, aber schade, Audi! Der Blick unter die "Motorhaube" vorne beim Audi zeigt leider, dass man nicht so effizient wie Tesla beim Model X/S/3 gearbeitet hat.
Sinnlos verbrauchter Raum, der beim Tesla als Stauraum dient. Hier: Fehlanzeige.


Coole Ladeklappe. Für CCS muss man allerdings jedes Mal den DC-Teil unten wegpopeln ...


"Offroad" - Einstellung - höchste Fahrwerks-Stufe.

Laden am HPC-Charger in Ulm-Seligweiler. Ich meine, wir hatten maximal 148kW gesehen - das ist im Moment unerreicht, Tesla zieht da aber bald nach - bzw. überholt mit dem
Supercharger V3 dramatisch. Porsche wird den 800V-Taycan mit bis zu 350kW (kurzfristig) laden können. Beim e-tron ist bei 150kW Schluss. Ist aber völlig O.K.!
Auf der "deutschen Seite": Gähnende Leere (wenn wir nicht zufällig da wären), schräg hinter uns: Reger Betrieb bei Tesla. Wie immer eigentlich.
 


Lade-Alltag an öffentlichen (nagelneuen!) Ladern der EnBW - da wird die hauseigene Prepaid-Karte einfach abgelehnt. Ohne Worte. Technische Hintergründe interessieren mich hier ausnahmsweise nicht - sowas ist einfach eine Frechheit! Mit der EnBW-App (mit ADAC-Rabatt) hat's dann aber problemlos geklappt für EUR 0,39 / kWh. Das ist O.K.


Wunderschöne Kartendarstellung im Kombi-Instrument des e-tron.


Sowas von 90er ist allerdings die Update-Möglichkeit per SD-Karte oder USB-Stick. Schonmal was von OTA (over the air) gehört, Audi? Ruft am besten mal bei Tesla an
(+1 650-681-5000). Die verraten euch bestimmt, wie man sowas macht. Die können das spätestens seit 2012.


Ebenso lustig wie beschämend: Man gibt die Download-Performance der Karten-Updates schonmal vorsichtig in B/s, nicht etwas in kB/s oder MB/s oder GB/s an. LOL.


Lustig. Die Audi-Navi schickt einen zu einer mit Audi-Logo versehenen Ladestation der Konkurrenz (BMW). Auffindbar ist die Säule tatsächlich gar nicht ...


Hier kann man eine Teilmassnahme (Dämmung des Radhauses) sehen, die dazu führt, dass der e-tron DEUTLICH leiser fährt als z.B. ein Tesla Model X.

FAZIT: Wenn man Tesla nicht kennen würde, wäre der e-tron eine ganz tolle Innovation. Qualitativ hochwertig, superleise, komfortabel, guter Antrieb. Leider aerodynamisch
suboptimal, zu hoher Verbrauch (sogar höher als beim deutlich grösseren Tesla Model X). Rekuperation deutlich zahmer als bei Tesla (obwohl ich an sich anderes gelesen hatte;
vermutlich fehlt da nur ein Software-Update auf dem Auto). Nach wie vor fragwürdige Ladeinfrastruktur. Wer aber keinen Ami kaufen kann oder will, kann mit dem e-tron richtig
glücklich werden. Der direkte Umstieg in einen nagelnauen Q8 zeigte, wie nervig Verbrenner sind - alleine, bis sie endlich auf Drehzahl / Drehmoment kommen, und die Automatik
sich 0,7 Sekunden überlegt, welchen Gang sie einlegen soll, dann einen herunterschaltet, probiert (nix wars), noch einen runterschaltet, bis dann endlich der erwartete Vortrieb
stattfindet. Der e-tron ist da bereits 30m weiter. Wer ohne Probleme und sicherer Ladeinfrastruktur quer durch Europa fahren will, kommt auch 2019 nicht an Tesla vorbei.
Der e-tron gefällt mir aber besser als ich erwartet hätte. Vieles gut gemacht, Audi! Als Model X100D-Fahrer wäre ein Umstieg jedoch völlig absurd.